2019 - Das Jahr der CIOs und ihrer Taten

Ein Viertel aller CIOs weltweit wird in diesem Jahr seine Rolle und Verantwortlichkeiten ausweiten. Der Rest wird in andere leistungsstarke Organisationen abwandern, denn hier werden CIOs jetzt händeringend gesucht. So sagen es die Experten von Forrester Research voraus. Gute Zeiten für CIOs also? Ja. Aber auch schwierige: Die Herausforderungen sind groß und die Zeit des Ausprobierens ist definitiv vorbei. 2019 wird es darum gehen, IT-Strategien nachhaltig und pragmatisch umzusetzen.

Digitalisierung adé

Doch noch einmal einen Schritt zurück: Wer nach wie vor über Digitalisierungsstrategien nachdenkt, befindet sich auf dem falschen Dampfer. Digitalisierung war gestern. Heute fragen sich immer mehr Unternehmen: Wann ist denn die Digitalisierung abgeschlossen? Und stellen fest: Gar nicht. Denn wie schon die griechischen Philosophen wussten: „Panta rhei - alles fließt“. In einer digitalen Wirtschaft sieht es genauso aus: Immer kürzere Innovationszyklen fordern Unternehmen, Entscheidern, Mitarbeitern und externen Partnern Flexibilität und die Bereitschaft zum Wandel ab.

Digitale Transformation = permanenter Wandel

Ihr Unternehmen, die Kollegen und Mitarbeiter in dieser neuen Sichtweise zu stärken und für den permanenten Wandel fit zu machen, ist die besondere Herausforderung der CIOs. Ihre Position ist auf der einen Seite geprägt durch eine hohe Abhängigkeit: CIOs sind angewiesen auf starke Allianzen im Unternehmen und gute Beziehungen zu externen Partnerschaften. Sie müssen andere für die Innovation und permanente Agilität begeistern können.

Die große Aufgabe der CIOs: agile Unternehmen

Auf der anderen Seite ist da die Diversität ihrer Aufgaben: CIOs werden alternde Systeme thematisieren und deren Abschaffung in die Wege leiten müssen. Sie werden neue Technologien einführen müssen, aber nicht blind den aktuellen Top 10-Listen der IT-Technologien folgen können. Gefragt ist ein eigener Technologie-Mix, der eines leistet: die Erfahrung der Kunden mit dem eigenen Unternehmen nachhaltig zu verbessern. Oder wie die Experten von Forrester Research voraussagen: Ein Geschäftsmodell zu entwickeln, das über Technologie-gestützte Innovationen einen Mehrwert für Kunden bietet – das sollte 2019 das wichtigste Ziel für Unternehmen sein.

Neben Künstlicher Intelligenz sind das Technologien wie Robotic Process Automation (RPA), Digital Twin, Blockchain und Quantum Computing. Auf die lange Bank schieben lässt sich die intensive Auseinandersetzung mit diesen Kerntechnologien nicht mehr. Schon 2019 rücken sie nach den Forrester-Experten auf die Liste der wichtigsten Trend-Technologien. Pascal Matzke, Practice Leader bei Forrester, sieht folgende IT-Trends.

Top 10 der IT-Trends für 2019

1. Agile Organisationen, in denen der Wandel selbstverständlich ist und alternde Systeme durch moderne und intelligente Lösungen ersetzt werden. Alles im Sinne des Kundenwohls.

2. CIOs als Venture Capitalists – das müsste die Devise für jeden CIO sein. Denn CIOs müssen in innovative Technologien investieren, wenn ihr Unternehmen auf dem Markt bestehen soll. Ein wichtiges aber zugleich risikoreiches Unterfangen.

3. Künstliche Intelligenz (KI) und Machine Learning: werden weiterhin rapide wachsen, sowohl was ihre Fähigkeiten betrifft als auch ihre Anwendung rund um den Globus. Daten werden das Öl unserer Zeit bleiben und hierfür brauchen wir zunehmend Lösungen, die intelligent mit großen Datenmassen operieren können.

4. Robotic Process Automation: ist neben Künstlicher Intelligenz branchenübergreifend eine der wichtigsten Technologien weltweit. Forrester Research geht davon aus, dass das RPA-Geschäft im Jahr 2019 um 57 Prozent wachsen wird.

5. Digitale Plattformen: wie die Cloud oder andere offene Plattformen sind die Basis für KI-Software, agile Lösungen und vernetzte Prozesse. Da die Nachfrage nach diesen Technologien stetig steigen wird, werden auch Plattformen immer wichtiger.

6. Tools für eine bessere Kundenorientierung: werden in agilen Organisationen ebenfalls eine immer größere Rolle spielen. Ob Design Thinking, Customer Journey Mapping, Voice of the Customer oder Ethnographic Research – für diese Methoden und in diesen Bereichen strömen neue Tools auf den Markt, die CIOs kennen sollten.

7. Kundenorientierte Back-End-Systeme: sind ein weiteres Top-Thema für CIOs. Ging es in vielen Unternehmen in den letzten Jahren oft um nutzerfreundliche und ästhetisch ansprechende Front-End-Systeme, rückt nun das serviceorientierte Back-End in den Fokus.

8. Quantum Computing: wird die Märkte erobern. In der Forschung und bei den großen Tech-Konzernen arbeitet man längst mit Computern, die mit riesigen Datenmengen operieren. Bis auch die Allgemeinheit sie nutzten wird, ist allein eine Frage der Zeit.

9. Digital Twins (digitale Zwillinge) sind einer der wichtigsten Trends in der Fertigung. Reale Maschinen erhalten einen digitalen Zwilling, mit dem sie permanent Daten austauschen. Digitale Zwillinge fördern so den Betrieb ohne Unterbrechungen.

10. Absolute Datensicherheit und ein umfassender Datenschutz: sind neben dem Wunsch nach gutem Service und Qualität wichtige Anliegen der Verbraucher. Im Sinne der Customer Experience müssen Unternehmen sich fragen, wie sie ihre Kunden schützen können.

Fazit: 2019 wird das Jahr der CIOs

Entscheider, bitte hergehört: Jetzt geht es darum Strategien zur digitalen Transformation in die Tat umzusetzen. Wer dabei an einen Prozess mit einer klaren Zielgerade denkt, wird enttäuscht. Ob die Wirtschaft im Allgemeinen, das Unternehmen im Einzelnen oder der Bereich digitale Transformation – mehr denn je befinden sich Prozesse im stetigen Wandel. Gefragt sind heute agile Unternehmen, flexible Prozesse und Mitarbeiter, die diesen Wandel mitgestalten. CIOs können sich über die Aufwertung ihrer Rolle freuen. Ihnen steht aber auch eine herausfordernde Aufgabe bevor. Sie müssen für Innovationen begeistern und die wichtigsten Trends kennen, dürfen diesen aber nicht blind folgen. Sie müssen Altsysteme abbauen, neue intelligente Lösungen einführen und dabei immer den Mehrwert des Kunden im Blick behalten.

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