Digitale Sprachassistenten erobern den Alltag

Digitale Sprachassistenten werden in der Gesellschaft immer mehr angenommen. Bereit sechs von zehn Nutzern hierzulande bedienen ihr Smartphone per Sprachbefehl. Sieben Prozent mehr als im Vorjahr. Und über Generationen hinweg: Auch in älteren Teilen der Gesellschaft gewinnt die Möglichkeit der Spracheingabe an Bedeutung.

Sprachassistenten werden von allen Altersklassen genutzt

Wie die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage der Bitkom mit über 1000 Personen zeigen, steuern immerhin 28 Prozent der über 65-Jährigen Nutzer ihre Smartphones über einen Sprachassistenten. Unter den 50- bis 64-Jährigen sind es sogar 58 Prozent, die Altersgruppe 30 – 49 kommt auf 60 Prozent. Am intensivsten wird die digitale Sprachsteuerung mit 70 Prozent erwartungsgemäß bei den jungen Nutzern genutzt.

Anrufen, recherchieren, Nachrichten schreiben auf Zuruf

Ob Jung oder Alt: Nutzer lernen die Vorzüge digitaler Assistenten immer mehr zu schätzen. Sprechen ist schneller als Tippen und bequemer: Mündliche Befehle kann man auch geben, während man fährt oder geht. Hinzu kommt: Die intelligenten Assistenten lernen mit jeder neuen Anweisung hinzu. Aktuell nutzt sie eine Mehrheit von 76 Prozent für das Anrufen von Kontakten. 54 Prozent diktieren Assistenten ihre Sprachnachrichten. 31 Prozent greifen für Online-Recherchen auf sie zurück. Zudem unterstützen digitale Assistenten bei Übersetzungen, Routenplanungen und dem Öffnen von Programmen oder Apps. Je zuverlässiger die Spracheingabe künftig aber funktionieren wird, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass Nutzer die Sprachsteuerung immer vielfältiger anwenden.

Der nächste Schritt: Sprechen mit Kühlschrank, Fernseher & Co.

Das smarte Zuhause steht schon heute kurz vor dem Durchbruch: Ein Zuhause, in dem immer mehr Geräte des Alltages mit Intelligenz ausgestattet und untereinander vernetzt sein werden. Aktuell bestimmt Alexa die Debatte: Amazons intelligenter Assistent unterstützt beim Online-Shopping, gibt Infos zum Wetter, spielt Musik ab und bedient Geräte wie Fernseher und Lichtschalter. In Zukunft werden Kühlschränke, Waschmaschinen, Öfen und Heizungen und viele weitere Geräte in diesen intelligenten Kreislauf eingebunden sein. 

Auch die Akzeptanz für Chatbots steigt

Doch hier hört der Trend nicht auf. Wer es gewohnt ist Einkauflisten mit dem Kühlschrank zu besprechen und den Lichtschalter per Smartphone zu betätigen, wird wohl auch immer weniger Anstoß daran nehmen, Produktanfragen und Reklamationen mit digitalen Assistenten zu besprechen oder sich von einem Chatbot beraten zu lassen.

Ein Indikator dafür sind weitere Zahlen der Bitkom: Schon heute kann sich jeder vierte Deutsche die Interaktion mit Chatbots vorstellen, die meisten für die Reservierung von Kino-, Theater- und Veranstaltungskarten. Schon knapp die Hälfte der Deutschen sieht Chatbots im Kundenservice. Entsteht durch den Einsatz der intelligenten Helfer mit ihrer weiteren Entwicklung ein immer größerer Komfort für Verbraucher – schnellere Reaktionen, weniger Aufwand, besseren Ergebnisse – werden sie digitale Assistenten künftig nicht nur immer vielfältiger nutzen. Sie werden sie sogar aktiv von Unternehmen einfordern. „Sprachbefehl in allen Lebenslagen“ – so könnte es bald heißen.

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